Planetarischer Nebel

Während große Sterne ihr Leben mit einer gewaltigen Explosion – einer Supernova – beenden, hauchen kleine Sterne, wie unsere Sonne, ihr Leben eher friedlich und sanft aus, aber dafür auf eine wunderschöne Weise. Die Bezeichnung „planetarischer“ Nebel ist nicht wirklich passend und kommt aus der Zeit lichtschwacher Teleskope mit geringer Auflösung. Durch diese betrachtet ähnelten sie lediglich dem sichtbaren Scheibchen von Planeten – sie haben also nichts mit Planeten zu tun.

Während seines Lebens fusioniert ein gewöhnlicher kleiner Stern über Milliarden Jahre in seinem Kern Wasserstoff zu Helium. Das schwerere Helium, sinkt in den Sternenkern wodurch dessen Temperatur zunimmt. Die energieerzeugende Wasserstofffusion verlagert sich weiter nach außen und findet nun in einer Schale um den Kern statt – das sogenannte Wasserstoff-Schalenbrennen. Durch dieses „Aufheizen“ des Sterns dehnt sich dieser, wie das Gas in einem Heißluftballon, im Laufe der Zeit hundertfach aus während die Oberflächentemperatur auf 3000 °C sinkt. Dadurch verschiebt sich das abgestrahlte Licht in den Rotbereich – der Stern wird zu einem Roten Riesen. Durch das gewaltige Wachstum entfernen sich die äußeren Gasschichten so weit vom Kern, dass die Gravitation, die anziehende Kraft, die alles zusammenhält, nicht mehr ausreicht, um das Gas an den Stern zu binden – der Stern verliert seine Hülle, die Gase driften hinaus ins All. Der heiße „freigelegte“ Kern bestrahlt nun sein verlorenes Gas mit starker UV-Strahlung, wodurch dieses zu leuchten beginnt. Der sterbende Stern hüllt sich in ein prächtiges Gebilde – dem Planetarischen Nebel.

Die schlechte Nachricht: Auch unserer Sonne steht genau dieses Schicksal bevor, wobei sie dann auch unsere Erde zerstören wird. Die gute Nachricht: Bis dahin sind es noch 4 Milliarden Jahre … und irgendwie bleibt der dankbare und beruhigende Gedanke, dass sich dann auch unsere Sonne, die über Milliarden von Jahren das Leben auf der Erde ermöglicht hat, in einen wundervollen Planetarischen Nebel hüllen wird.

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